Der CEO von Unicredit, Andrea Orcel, hat öffentlich für eine Übernahme der Commerzbank geworben, um mehr Wert für alle Beteiligten zu schaffen. In seiner Argumentation betonte Orcel die Vorteile für Privatkunden und den Mittelstand, forderte jedoch gleichzeitig eine Steigerung der Profitabilität der Commerzbank und benannte potenzielle Einsparmöglichkeiten.
Orcel hob hervor, dass eine Zusammenführung beider Banken nur wenige Überschneidungen aufweisen würde und sich geografisch ergänzen könnte. Dabei sei ein ausgewogenes Privat- und Unternehmenskundengeschäft von großer Bedeutung, um langfristigen Erfolg zu gewährleisten.
Des Weiteren machte der Unicredit CEO deutlich, dass durch Einsparungen bei Zentralfunktionen die Effizienz gesteigert werden könne. Er betonte, dass eine stärkere und profitablere Commerzbank im Interesse aller Beteiligten liege.
Im Rahmen des Vergleichs zwischen Unicredit und Commerzbank wurden Kennzahlen wie die Eigenkapitalrendite und das Kosten-Ertrags-Verhältnis der HVB herangezogen. Unicredit hat bereits einen Einstieg bei der Commerzbank getätigt, indem sie 9 Prozent der Aktien erworben hat. Diese Entwicklung veranlasste die Gewerkschaft Verdi zu befürchten, dass es zu einem Stellenabbau im Falle einer Übernahme kommen könnte.
Orcel sieht erhebliches Potenzial in der Übernahme der Commerzbank und signalisierte die Absicht, einen konstruktiven Dialog mit der Führung zu führen. Die Unicredit strebt dabei keinen Aufsichtsratssitz an, zeigt jedoch starkes Interesse an einer kooperativen Zusammenarbeit.